Was ist ein Mistrade und was kann ich machen?

Jeden Tag werden Millionen von Kundenwertpapierorders in Deutschland ausgeführt. In seltenen Fällen kommt es vor, das bei einer Ausführung ein Fehler passiert und der Kurs bspw. zu hoch oder zu niedrig abgerechnet wurde

Tipp: Einen sehr guten Überklick über die aktuellen Ausführungen bietet die Börse LS Exchange auf Ihrer Homepage im neuen Modul “Die letzten Trades”.

Kursfehler können z.B. bei Kapitalmaßnahmen (Splits oder Reverse Splits) vorkommen, da diese kurs-beeinflussend sind und Fehler in der Kursversorgung vorkommen können. In diesen Fällen spricht man klassischerweise von einem Mistrade.

Der große Vorteil beim börslichen Handel ist, dass jede Börse eine unabhängige Handelsüberwachung (HüSt.) hat, die fortlaufend die Ausführungsqualität überwacht und bei evtl. Fehlern einschreitet. Dabei kommt es vor, dass Orders von Seiten der der HüSt. wieder aufgehoben werden oder der Ausführungskurs über eine Kursanpassung entsprechend angepasst wird. Sollte die HüSt. einen Fehler feststellen, wird der jeweilige Broker informiert, der dann wiederum seinen Kunden informiert.

Jede Börse hat auf ihrer Webseite entsprechende Regelwerke veröffentlicht, in dem die Bedingungen für einen Mistrade genau geregelt sind. Bei den beliebtesten vier Market-Maker Börsen ist das Regelwerk unter folgenden Urls zu finden:

Sehr transparent geht die Börse gettex mit Mistrades um. Diese werden übersichtlich auf der gettex Homepage veröffentlicht.

Ablauf: Sollte man als Kunde der Meinung sein, dass die Ausführung einer Order die im Regelwerk definierten Bedingungen für einen Mistrade erfüllen, sollte man sich zunächst an seinen Broker wenden, der wiederum die Order zur Überprüfung an die jeweilige Handelsüberwachung meldet. Die Überprüfung erfolgt sehr schnell, in den meisten Fällen innerhalb eines Bankarbeitstages. Eine direkte Kontaktmöglichkeit des Endkunden an die HüSt. besteht nicht, dies muss stets über die Bank / Broker erfolgen.

Grundsätzlich: Die Haupthandelszeit in Deutschland ist von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr. Während dieser Zeit gilt in Deutschland das Referenzmarktprinzip. Danach müssen auch andere Handelsplätze ebenso gute Kurse stellen, wie an der Referenzbörse (XETRA für die meisten Wertpapiere). Außerhalb dieser Haupthandelszeit sind die Makler der Handelsplätze relativ frei bei ihren Kursstellungen.
Wenn Kunden bei einer ausgeführten Order einen Ausführungskurs feststellen, der deutlich von dem Kurs der Referenzbörse abweicht, sollten diese auf ihren Broker zugehen. Wenn der Handel außerhalb der Öffnungszeit der Referenzbörse stattgefunden hat, sollte der Ausführungskurs mit den Kursen anderer Handelsplätze sowie mit dem letzten Kurs der Referenzbörse verglichen werden, um eine absolute und prozentuale Abweichung festzustellen. Liegen keine nachvollziehbare Gründe für die Abweichung vor, kann der Handelsplatz den Kurs nachträglich korrigieren. In den meisten Fällen handelt sich hier aber um eine Kulanz und nicht um einen Mistrade.

Über Brokerexperte.de

Wir haben viele der hier genannten Broker mit Echtgeld-Depots im Detail getestet. Wir haben uns Preisverzeichnisse, Handelsfrontends und die Handelsmöglichkeiten für Aktien, ETFs, Anleihen, Fonds, Derivate sowie weitere Produkte (z.B. Sparpläne, Wertpapierkredite, Tagesgeld) genau angeschaut.

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