Welcher Broker ist der Beste für eine ETF/ETC-Einmalanlage ?
Wer in ETF/ETC investieren möchte, kann dies entweder regelmäßig über einen Sparplan umsetzen oder per Einmalanlage.
In diesem Vergleich haben wir uns die Bedingungen für eine Einmalanlage in ETF analysiert (die besten Broker für ETF-Sparpläne finden Sie hier).
Anzahl ETF/ETC:
In Deutschland sind etwas über 3.300 Indexfonds für den Handel zugelassen. Davon entfallen ca. 2.200 auf ETF, 200 auf ETC und 300 auf ETN. Letztere erleben einen regelrechten Boom, werden hier doch Indexfonds auf Kryptowährungen abgebildet. Außerdem gibt es noch etwa 100 Active ETF, also aktiv gemanagte ETF.
Die etablierten Broker bieten den Handel sämtlicher dieser zugelassenen Indexfonds über diverse Handelsplätze an. Seit einiger Zeit feilen aber auch die Neo-Broker an ihrem ETF-Angebot. Obwohl sie weniger Handelsplätze als die anderen Broker angeschlossen haben, ermöglichen sie doch auch den Handel von über 80% des verfügbaren ETF/ETC/ETN-Universums. Dabei handelt es sich um justTRADE (ca. 1.950), Scalable Capital (ca. 2.700) und Trade Republic (ca. 2.630).
Anzahl Handelsplätze:
ETF/ETC können börslich und außerbörslich gehandelt werden. In Deutschland stehen hierfür 12 Börsenplätze (Xetra, Tradegate, LS Exchange, gettex, Quotrix, Parketthandel) und 3 außerbörsliche Handelsplätze (Société Générale, Baader Bank, Lang & Schwarz) zur Verfügung.
In unserer Vergleichstabelle haben wir aufgeführt, an wie vielen Handelsplätzen ETF/ETC/ETN über den Broker gehandelt werden können. OTC steht dabei für den außerbörslichen Handel.
Grundsätzlich gilt: je mehr Handelsplätze ein Broker anbietet, umso größer ist die Auswahl an verfügbaren Kursstellungen.
Zur Haupthandelszeit, also zwischen 9:00 Uhr und 17:30 Uhr, gilt das Referenzmarktprinzip. Danach dürfen die Kurse an sämtlichen Handelsplätzen nicht schlechter als der Kurs an der Referenzbörse (z.B. Xetra) sein. Diese Regel dient dem Anlegerschutz. Aber, erstens gilt sie nur zur Haupthandelszeit und zweitens können Handelsplätze natürlich auch bessere Kurse als die Referenzbörse bieten. Dies kann man aber nur ausnutzen, wenn man die Kurse vergleichen kann.
Die größte Auswahl an Handelsplätzen bieten die sog. “Volumenbroker” (diese Broker berechnen ihre Provisionen nach dem Ordervolumen) sowie der Festpreisbroker Flatex.
Aktions-ETF:
ETF/ETC-Orders werden genau wie Orders in Aktien zu den Standard-Konditionen eines Handelsplatzes abgerechnet. Viele der “Volumen-Broker” haben aber Aktions-ETF definiert, deren Handel kostenlos oder zumindest verbilligt ist.
Wir zeigen
– wieviele Aktions-ETF angeboten werden
– von welchen Anbietern die Aktions-ETF sind
– wie die Bedingungen für den vergünstigten Handel der Aktions-ETF sind
Die meisten Broker bieten die vergünstigten Konditionen häufig nur für den Kauf der Aktions-ETF an. Außerdem setzen fast alle Broker ein Mindestordervolumen voraus, um in den Genuss der rabattierten Ordergebühren zu gelangen.
Neobroker bieten die besten Konditionen
Fast alle Broker bieten das komplette in Deutschland zugelassene ETF/ETC-Universum zum Handel an (ca. 3.300). Nur die vier FinTech-Broker justTRADE, Scalable Capital und Trade Republic bieten etwas weniger ETF/ETC zum Handel an. Trotzdem sind diese drei Broker sehr attraktiv in Bezug auf eine Einmalanlage in ETF/ETC.
justTRADE:
Hier kostet ein Trade in ETF oder Aktien immer 1,00€ – egal welches Ordervolumen. Der Umfang an handelbaren ETF/ETC ist zwar mit ca. 1.880 etwas kleiner als bei den anderen Brokern. Der große Vorteil und der Grund, warum wir justTRADE auf den ersten Platz dieses Vergleiches sehen ist, dass 3 Börsenplätze für den ETF-Handel angeboten werden. Bei einer Kursanfrage werden die Realtime-Kurse dieser 3 Handelsplätze in einer Ordermaske untereinander angezeigt und bei Abweichungen kann der Trade an dem Handelsplatz mit dem besten Realtime-Kursangebot ausgeführt werden. Dabei kommt die Quote-Request-Order zum Einsatz. Selbstverständlich kann aber auch mit anderen Ordertypen wie Market oder Limit gearbeitet werden.
justTRADE ist unser Tip für regelmßige ETF-Trader!
tradegate.direct:
Erst seit Juni 2024 gibt es das Angebot von tradegate.direct. Dahinter steht die Tradegate AG, die als Market Specialist sämtliche Aktien und ETPs am bekannten Börsenplatz Tradegate Exchange betreut und gleichzeitig mit über 40% an der Tradegate Exchange beteiligt ist. Über das Brokerage-Angebot können sämtliche ETF, die an der Tradegate Exchange zum Handel zugelassen sind, gebührenfrei gehandelt werden. Bei ETF-Kauforders ist ein Mindestordervolumen von 100€ notwendig.
Trade Republic:
Hier kostet die Order (egal ob Aktie, ETF, Derivat oder Anleihe) immer nur 1,00€. Ein Mindestordervolumen gibt es nicht. Im Gegenteil, Trade Republic ist der einzige Broker, bei dem sogar der Handel von Bruchstücken möglich ist (Fractional Shares). Das heißt, es kann z.B. eine runde Anlagesumme investiert werden, unabhängig vom Kurswert der Stücke.
Gleichzeitig ist der Umfang an handelbaren ETF mit über 2.600 sehr hoch. Kleiner Nachteil: der Handel läuft ausschließlich über 1 Handelsplatz (LS Exchange). Es können also keine Kursstellungen verglichen werden. Fällt der Handelsplatz wegen einer technischen Störung aus, gibt es bei Trade Republic aber immerhin einen Fallback-Handelsplatz (Tradegate Exchange). Dieser kann aber nicht aktiv ausgewählt werden, sondern wird nur im Notfall von Trade Republic aktiviert.
Scalable Capital:
Hier ist es davon abhängig, in welchem Konditionsmodell sich der Anleger befindet. Im Free-Modell gilt grundsätzlich 0,99€ pro Trade und im Premium-Modell kann für 0€ gehandelt werden, wenn ein Mindestordervolumen von 250€ beachtet wird (weitere Infos zu den Scalable-Konditionsmodellen).
Das handelbare ETF/ETC-Universum liegt bei ca. 2.700. Ähnlich wie bei Trade Republic wird nur 1 Handelsplatz angeboten (EIX). Darüber hinaus gibt es mit XETRA noch einen weiteren Handelsplatz, der auch aktiv ausgewählt werden kann. Leider zeigt Scalable Broker für XETRA aber keine Realtimekurse an und es gilt auch ein anderes, sehr viel teureres Preismodell.
Traders Place:
Ebenfalls gut ist der neue Broker Traders Place. Hier sind die Ordergebühren vom gewählten Handelsplatz abhängig. An der Börse gettex kosten alle Trades grundsätzlich 0€, wenn ein Mindestordervolumen von 500€ eingehalten wird. Das gilt für alle Wertpapierarten, also auch für ETF/ETC.
Weitere Broker:
Alle anderen Broker haben Aktionen, im Rahmen derer die Ordergebühren für ETF/ETC von bestimmten Anbietern reduziert sind. Allerdings gelten diese reduzierten Gebühren immer nur für die Kauforders, bei einem Verkauf der Position gilt dann das Standard-Preismodell und das kann mitunter recht teuer sein. Zusätzlich ist auch immer noch ein Mindestordervolumen für die rabattierten Käufe zu beachten (i.d.R. ab 1.000€).
Interessant ist hier eigentlich nur die Consorsbank, weil es bei Ihr kein Mindestordervolumen für die rabattierten Kauforders gibt. Sie bietet 220 Aktions-ETF zum gebührenfreien Kauf an und weitere 330 ETF/ETC für eine Kaufgebühr von 3,95€ (Kauf über Tradegate Exchange oder Société Générale OTC, jeweils kein Mindestordervolumen). Verkäufe werden dann aber wieder zu den Standardkonditionen ausgeführt.
Vorsicht ist geboten bei der comdirect. Diese erhebt bei ausländischen Wertpapieren ein zusätzliches Abwicklungsentgelt von 2,90€. Da die meisten ETF in Luxemburg oder Irland registriert sind, fallen diese unter diese Regelung.
Weitere Informationen
Grundsätzlich:
Anleger sollten einen Broker wählen, der die Depot- und Kontoführung kostenfrei anbietet. Dies ist bis auf wenige Ausnahmen bei allen hier genannten Anbietern der Fall. In einigen Fällen gibt es eine so genannte Inaktivitätspauschale, die immer dann anfällt, wenn über einen längeren Zeitraum, z.B. einmal pro Monat oder Quartal, keine Transaktion ausgeführt wurde. Dies ist bei der comdirect, Targobank und Sparkassen Broker der Fall.
Ansonsten gilt: Je größer die Auswahl und je niedriger die Orderkosten – desto besser. Dabei ist es auch völlig egal, ob ETF/ETC über die Börse oder außerbörslich gekauft werden. Über die Börse gekaufte ETF/ETC können außerbörslich verkauft werden und umgekehrt.
Xetra-Gold:
Xetra-Gold ist eigentlich kein ETF, sondern ein physisch besichertes Zertifikat (ETC). Dieses bei Gold-Fans beliebte Wertpapier kann nicht bei allen der hier gelisteten Brokern gehandelt werden. Es kann nicht gehandelt werden bei: ING, Scalable Broker, Trade Republic, justTRADE
Hier haben wir einen ausführlichen Vergleich zum Handel mit Xetra-Gold inkl. Handelskosten, Sparplänen und Höhe der Verwahrkosten.
Achtung: comdirect
ETF sind in den meisten Fällen im Ausland verwahrt, früher häufig in Luxemburg, heute in den meisten Fällen in Irland. Zu erkennen ist dies an den ersten beiden Buchstaben der ISIN. Dabei steht “DE” für Deutschland, “LU” für Luxemburg und “IE” für Irland. Dies ist insofern wichtig, als das es in Deutschland zwei Verwahrarten gibt: Girosammelverwahrung und Wertpapierrechnung.
Es gibt Broker, die verlangen tatsächlich für Orders in ausländischen Wertpapieren ein zusätzliches Entgelt, oftmals als “Abwicklungsentgelt” oder “Fremdspesen” bezeichnet. So erhebt die comdirect bspw. für Wertpapierrechnung-gelagerte Wertpapiere zusätzlich zu den anfallenden Ordergebühren 2,90€ Abwicklungsentgelt. Daher ist die comdirect aus unserer Sicht der Broker mit den derzeit höchsten Ordergebühren und taugt daher für ETF/ETC-Orders nur bedingt.
Bei allen anderen Brokern lohnt sich ein Blick auf die verschiedenen ETF-Aktionsangebote, mit denen oftmals ETFs kostenfrei erworben werden können.
Was sind die Besonderheiten von ETFs?
ETFs erfreuen sich in Deutschland steigender Beliebtheit. Die meisten ETFs bilden einfach passiv einen bekannten Index ab, wie z.B. den DAX- oder den MSCI World-Index. Durch diese passive Nachbildung wissen Anleger immer ganz genau, was sie kaufen, denn die einzelnen Bestandteile dieser Indizes sind offen zugänglich und deren Veränderungen werden täglich veröffentlicht. Somit sind ETFs einfach zu verstehen und bieten Anlegern eine große Transparenz.
ETFs verbriefen analog wie normale Investmentfonds einen anteiligen Besitz an einem Sondervermögen, das getrennt vom Vermögen der emittierenden Investmentgesellschaft geführt und verwahrt wird. Im Falle einer Insolvenz gehören ETFs somit nicht zur Insolvenzmasse.
ETFs können ganz einfach wie eine Aktie sowohl über eine Börse als auch außerbörslich gehandelt werden. Ab 1 Stück und somit schon mit sehr kleinen Anlagebeträgen. Anders als bei Investmentfonds ist jedoch ein Handel direkt über die Fondsgesellschaft (KAG) nicht möglich. In Form eines ETF-Sparplans ist auch der Handel von Bruchstücken möglich.
Ein entscheidender Vorteil von ETF ist auch die Breite der Anlagemöglichkeit. Ob Aktien, Rohstoffe, Anleihen, Immobilien, Regionen, Länder, Branchen oder Anlagestrategie, es gibt eigentlich für jeden erdenklichen Anlagewunsch immer auch einen passenden ETF/ETC.
Insofern bieten sich ETF ideal als Einmalanlage an oder auch als regelmäßiger Sparplan. Da Aktions-ETF zur Einmalanlage und die Aktions-ETF-Sparpläne nicht immer identisch sind und es auch andere Bedingungen gibt, haben wir hier noch die besten Broker für ETF-Sparpläne verglichen.
Brokerexperte.de
Wir haben viele der hier genannten Broker mit Echtgeld-Depots im Detail getestet. Wir haben uns Preisverzeichnisse und die einzelnen Handelsmöglichkeiten für Aktien, ETFs, Sparpläne, Derivate und Futures genau angeschaut.
Hier geht es zu unseren Erfahrungsberichten:
- flatex Unser Allround-TESTSIEGER!
- Consorsbank Unser TESTSIEGER für anspruchsvolle Trader!
- Trade Republic Unser TESTSIEGER für ETF- und Aktien-Sparpläne
- justTRADE Unser 0€- und Krypto-TESTSIEGER!
- Scalable Broker
- ING Depot
- tradegate.direct
- Smartbrokerplus
- DEGIRO Unser TESTSIEGER für Wertpapierkredite!
- comdirect
- S-Broker
- Targobank
- LYNX Broker
- DKB Broker
- 1822direkt
- maxblue
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