Vergleich Smartbroker+ vs. Trade Republic


In der Vergangenheit waren die Zielgruppen der beiden Broker recht verschieden. Trade Republic spricht Kunden an, die eine einfache und günstige Orderausführung sowie ein umfangreiches Sparplanangebot wünschen. Smartbroker hatte dagegen mehr Handelsplätze und Produkte zu bieten, war aber auch sehr viel komplizierter zu bedienen.

Im Oktober 2023 hat sich Smartbroker gehäutet und sein Geschäftsmodell auf links gedreht. Seitdem nennt er sich “Smartbroker+” und spricht eine ähnliche Zielgruppe wie Trade Republic an. Ob Smartbroker+ mit seinem neuen Angebot mit Trade Republic mithalten kann, wollen wir in diesem Vergleich ergründen.

Smartbroker+Trade Republic
Neukunden-AktionNeukundenNeukunden
Depot und Handel
Am Markt seit2019 (Relaunch 2023)2019
Anzahl Kunden120.000 (geschätzt, nach Relaunch)4.000.000
DepotartEinzeldepotEinzeldepot
Tagesgeld3,00% p.a.
(monatliche Verzinsung)
3,25% p.a.
(monatliche Verzinsung)
Depotgebührneinnein
Wertpapierkreditja, 3-Monats-Euribor zzgl. 3,00% p.a.nein
LegitimationPostIdent, VideoIdent,
e-Ident
VideoIdent
Depot für US-Personenneinnein
Support- per Telefon
(börsentäglich:
9:00 bis 17:00 Uhr)
- per Mail
- nur per Mail
- Chatbot
Smartbroker+
Webseite
Trade Republic
Webseite
Ordertypen
Market, Limit, Stop, Quote-RequestMarket, Limit
Handelsfrontend
(Sterne im iOS-App-Store)
Webtrading
iOS- / Android App
(4,2 Sterne)
Webtrading
iOS- / Android App
(4,4 Sterne)
Handelbare Wertpapiere
Aktienca. 10.000ca. 9.000
(keine Aktien mit
Schweizer ISIN)
ETF/ETC2.650
(alle in Deutschland zugelassene)
2.520
(fast alle in Deutschland zugelassene)
ETF/ETC-Sparpläne1.110 ETF/ETC-Sparpläne
0,2%, mind. 1,00€ / Ausführung
Sparrate: ab 1€
2.520 ETF/ETC-Sparpläne
gebührenfrei
Sparrate: ab 1€
kostenlose ETF/ETC-Sparpläne
Test:
Bester ETF-Sparplan-Broker
816alle 2.520
Aktien-Sparpläne2.500 Aktien-Sparpläne
gebührenfrei
Sparrate: ab 1€
2.800 Aktien-Sparpläne
gebührenfrei
Sparrate: ab 1€
Fractional Shares
(Bruchstücke)
neinja, von sämtlichen Aktien, ETF & Anleihen können Bruchstücke ab 1€ erworben werden
Xetra Goldja, Verwahrgebühr 0,03% / Monat
(auch als ETC-Sparplan)
nicht handelbar
Physisches Goldkein Angebotkein Angebot
Investmentfondsca. 18.000kein Angebot
Anleihenca. 40.000590 Unternehmens- und Staats-Anleihen
Anlagezertifikatejanicht handelbar
Optionsscheine, Hebelprodukteja, 6 Emittentenja, 4 Emittenten
wikifoliosja (nur börslich über Stuttgart EUWAX)nicht handelbar
Handel von Zertifikaten mit US-Underlying (871m)ist angekündigtja
Futures & Optionenkein Angebotkein Angebot
Forexkein Angebotkein Angebot
Differenzkontraktekein Angebotkein Angebot
Kryptohandel25 Währungen52 Währungen
(auch als Sparplan)
Handelsplätze
Smartbroker+
Webseite
Trade Republic
Webseite
Inlands-Börsen

Xetra-Preisvergleich
Tradegate-Preisvergleich
Quotrix-Preisvergleich
LS Exchange-Preisvergleich
  • Xetra: 4,00€
    + 0,01% Börsengebühren (Mind. 1,50€)

  • Tradegate: 4,00€ Flat

  • LS Exchange: 4,00€ Flat

  • Quotrix: kein Angebot

  • gettex: ab 0,00€

  • LS Exchange: 1,00€ Flat
Ausland-Börsen


Handel mit Auslandsaktien: Funktionsweise erläutert
USA (NYSE, NASDAQ): 4,00€ + 0,02% (mind. 8$)

Kanada: 4,00€ + 0,01% (mind. 25 CAD)

z.B. Schweiz: 4,00€ + 0,025% (mind. 6,50 CHF)

und weitere europäische Börsen
kein Angebot
Sonstige Kosten
Fremdwährungs-
konten
USD, CHF, GBP, YEN, CAN, NOK, AUDnein
Smartbroker+
Webseite
Trade Republic
Webseite
außerbörslicher Direkthandel

Test:
Bester Zertifikate-Broker
4 x Premium-Partner:
ab 0€ / Trade
2 x Premium-Partner:
ab 2€ / Trade
(Mindestordervolumen für Premium-Partner: 500€;
sonst 4,00€)

Weitere Emittenten:
4,00€ Flat
4 Emittenten: Vontobel, HSBC, Société Générale, UBS
1,00€ Flat

kein Mindestvolumen
Max. Handelszeit7:30 bis 23:00 Uhr7:30 bis 23:00 Uhr
Wochenendhandel
mit L&S
nein
(Lang & Schwarz wird überhaupt nicht angeboten)
nein
(Lang & Schwarz wird überhaupt nicht angeboten)
Smartbroker+
Webseite
Trade Republic
Webseite
Eintragung Namensaktionn.a.2,00€ pro Kauforder (optional - per Default keine Eintragung)
Gebühr für Auslandsdividendenkeinekeine
Sicherheit
Smartbroker+
Webseite
Trade Republic
Webseite
Eigene Banklizenzneinja
KontoführungBaader Bank AGsolarisBank AG, Deutsche Bank oder Citi (jeweils als Sammelkonto)
Einlagensicherung pro Kundemind. 750.000€bis zu 100.000€
Sicherheit HandelsfrontendsApp: PIN, TouchID / FaceID
Webtrading: Mail, PIN, App als 2-Faktor
App: PIN, TouchID / FaceID
Webtrading: Mobilfunknummer, PIN, SMS als 2-Faktor
Überweisung (ausgehend)ja, nur Referenzkontoja, diverse Konten, die auf den Gläubiger lauten
Sicherheits-Überweisungslimitkeinekeine
Steuern und Sonstiges
Abzug Abgeltungssteuer
beim Verkauf bzw. bei Dividendenerträgen
jaja
Ermäßigter Satz US-Quellensteuerja, 15%ja, 15%
Berücksichtigung franz. und italienische Transaktionssteuern.a.ja
Quellensteuerserviceneinnein
Jahressteuerbescheinigungjaja
Depotüberträge (eingehend) möglichjaja, aber nur mit handelbaren Produkten
Smartbroker+Trade Republic
NeukundenNeukundenNeukunden
Unser ErfahrungsberichtUnser Erfahrungsbericht

Hintergrund / Historie

Trade Republic ist Anfang 2019 an den Start gegangen. Das Startup hat seinen Sitz in Berlin und will den Handel mit Wertpapieren revolutionieren. Der Fokus liegt auf einfachen Handelsfunktonen über eine sehr funktional zu bedienende App und seit 2021 auch via Desktop-Trading. Trade Republic ist mittlerweile in vielen europäischen Ländern mit seinem Brokerage-Angebot verfügbar und kommt auf fast 4 Mio. Kunden (geschätzt).

Smartbroker ist Ende 2019 an den Start gegangen. Der Unternehmenssitz ist ebenfalls Berlin. Gegründet wurde Smartbroker durch die wallstreet-online Capital AG, die auch diverse Finanzportale und Börsenforen im Internet betreibt. Partner von Smartbroker war zu Beginn die DAB Bank, die Wertpapierabwicklung und Depotführung übernahm. Damit hatte Smartbroker ein deutliches USP, denn das Produktangebot von der DAB Bank war enorm und hat dem Startup Smartbroker viel Kundenzulauf beschert. Vielleicht zuviel für die DAB Bank, die eigentlich auf B2B-Diensteleistungen spezialisiert ist (Vermögensberater sind die Hauptkunden). Jedenfalls hat Smartbroker irgendwann beschlossen, den Abwicklungspartner DAB Bank gegen die Baader Bank AG auszutauschen. Seit Oktober 2023 firmiert er nun unter “Smartbroker+” mit einem neuen Angebot, welches im Hintergrund von der Baader Bank bereitgestellt wird. Der Kunden-Fokus liegt auf Deutschland und Österreich. Theoretisch kann das Smartbroker+ Depot aber auch von Kunden mit Wohnsitz in anderen europäischen Ländern eröffnet werden. Tatsächlich ist das Angebot aber bisher nur in deutscher Sprache verfügbar. Aktuell kommt Smartbroker+ auf ca. 150.000 Kunden (geschätzt).

Fakten

Depotart:

Trade Republic bietet nur Einzeldepots für Privatkunden an. Bisher gibt es auch keine Tendenzen, dass sich daran etwas ändern wird.

Smartbroker+ bietet ebenfalls nur die Eröffnung von Einzeldepots an.

Rechtlicher Aufbau:

Trade Republic hat eine Vollbank-Lizenz der Bafin. Das bedeutet, dass Trade Republic die Konto- und Depotführung aus einer Hand anbieten und zusätzlich sogar noch weitere Bankprodukte anbieten kann.

Smartbroker+ hat nur eine Wertpapierhandels-Lizenz und muss bei der Konto- und Depotführung mit einer externen Bank zusammenarbeiten. Für Smartbroker+ macht dies die Baader Bank aus Unterschleißheim bei München.

Handelsfrontend:

Trade Republic bietet eine Trading-App an, die in dem Bereich den Benchmark für andere Broker setzt. Der Grund ist, dass Trade Republic schon 2019 mit einem Mobile-first Ansatz gestartet ist, während andere Broker aus dem klassischen Webtrading-Ansatz kamen und irgendwann eine App nachgeschoben haben. Bei Trade Republic lag von Anfang an der Fokus auf der UX der App. Und das merkt man auch. Die App ist wirklich erstklassig in der Bedienung, vom Ordermanagement und von der Depotverwaltung. Seit 2021 gibt es bei Trade Republic auch ein Webtrading, welches quasi auf dem Look & Feel der App aufsetzt, nur in groß. Allerdings sind die Funktionen im Webtrading nicht identisch mit denen der App, es fehlen z.B. Funktionen rund um die Kontoverwaltung, die es nur exklusiv in der App gibt.

Smartbroker+ bietet ebenfalls eine Trading-App und ein Webtrading an. Die App gibt es erst seit Oktober 2023 und die Entwickler haben bei der Umsetzung sicher einiges an Anschauungsmaterial von anderen etablierten Trading-Apps gehabt. Daher ist die App auch durchaus gut gelungen, wenngleich sie an die UX der App von Trade Republic nicht heranreicht. Ein Grund dafür könnte sein, dass das Angebot von Smartbroker+ größer ist (mehr Handelsplätze, mehr Wertpapiere) und das diese zusätzliche Komplexität zulasten der UX geht. Allerdings gibt es auch noch handwerkliche Mängel, über die man sich als Kunde wundert, denn immerhin steht hinter der App das Team des Finanzportals wallstreet-online. So gibt es nur wenig Kennzahlen zu den handelbaren ETF (zu Aktien dagegen schon), keine grafische Darstellung über die Entwicklung des Portfolios und die Kurse, die in der Portfolioübersicht gezeigt werden, scheinen nicht Realtime zu sein. Das Webtrading setzt ebenfalls auf das Look & Feel der App auf. Hier muss man als Benchmark jedoch Webtradings von Flatex, Consorsbank, Comdirect heranziehen. Und hier fällt das Webtrading von Smartbroker+ im direkten Vergleich dann doch noch ab.

Doch auch wenn das Handelsfrontend von Smartbroker+ noch nicht ganz mit dem von Trade Republic mithalten kann, hat Smartbroker+ doch noch einige Pluspunkte zu bieten, die wir uns nun näher anschauen wollen …

Smartbroker+ vs Trade Republic: Handelsplätze

Grundsätzlich ist es so, dass je mehr Handelsplätze ein Broker bietet, umso besser ist es für den Kunden. Warum? Je mehr Handelsplätze angeboten werden, umso mehr konkurrierende Kursstellungen lassen sich vergleichen. Grob unterschieden wird zudem zwischen börslichen und außerbörslichen Handelsplätzen.

Börsliche Handelsplätze:

Trade Republic bietet nur den Handel an der LS Exchange an. Dabei handelt es sich um einen durch die Börse Hamburg überwachten elektronischen Handelsplatz. Es können dort grundsätzlich rund 8.200 Aktien, 5.800 Anleihen und 2.600 ETFs, ETCs oder ETNs gehandelt werden. Davon ist bei Trade Republic jedoch nicht alles handelbar (insbesondere Einschränkungen bei Anleihen). Als “Fallback”, also als Alternative für den Fall, dass es einmal technische Schwierigkeiten mit dem Haupthandelsplatz geben sollte, hat Trade Republic noch Tradegate angeschlossen. Dieser Handelsplatz ist aber nicht aktiv auswählbar.

Smartbroker+ bietet sehr viel mehr Handelsplätze an (34).

  • Xetra
  • Tradegate
  • LS Exchange
  • gettex
  • 6x Parkettbörsen
  • 12x europäische Auslandsbörsen
  • 4x Nordamerika-Börsen (USA & Kanada)

In Bezug auf die Kursstellungen macht Smartbroker+ jedoch zu wenig aus den vielen Handelsplätzen. Denn die Kurstellungen der Handelsplätze lassen sich nur unzureichend in Realtime vergleichen. Besser macht es hier der Neobroker justTRADE, bei dem immerhin die Realtime-Kurse von drei Handelsplätzen verglichen werden können und per Quote-Request-Order gehandelt werden kann.

Was bedeutet es in der Praxis, nur 1 Handelsplatz zu haben?

Zur Xetra-Handelszeit gilt in Deutschland das Referenzmarktprinzip, das besagt, dass die Kursstellung eines Handelsplatzes niemals schlechter als an der Referenzbörse sein darf. Insofern gibt es bei den Kursstellungen zur Haupthandelszeit kaum nennenswerten Unterschiede zwischen den Handelsplätzen in Deutschland. Aber natürlich darf ein Handelsplatz auch bessere Kurse stellen, als an der Referenzbörse. Diese entgehen einem vielleicht, wenn man nur 1 Handelsplatz zur Auswahl hat. Die fehlende Vergleichbarkeit wird aber erst nach Xetra-Schluß um 17:30 Uhr zum echten Nachteil. Denn vor 9:00 Uhr und nach 17:30 Uhr fehlen die Referenzkurse für viele Aktien und ETF und hier kann es durchaus von Vorteil sein, die Kursstellungen mehrerer Handelspartner miteinander zu vergleichen.

Grundsätzlich: wer nur gelegentlich Aktien und ETF und außerdem in kleinem Umfang kauft, dem kann es relativ egal sein, ob er unter Umständen 1 oder 2 Cent mehr Spread zahlen muss oder nicht. Wer dagegen häufiger und auch große Volumina handelt, für den fallen auch kleinere Spread-Abweichungen schon ordentlich ins Gewicht.

Ein weitere Nachteil, wenn nur 1 Handelsplatz zur Verfügung steht, ist eher technischer Natur. Denn grundsätzlich kann immer einmal ein Problem mit einer Börse bestehen (Ausfall Handelssystem etc.) und in diesem Fall ist es gut, wenn man alternative Handelspartner für den Handel hat. Diese Problematik hat Trade Republic aber durchaus im Griff, weil es im Hintergrund noch die Tradegate Exchange als Fall-Back-Lösung angebunden hat. Diese ist aber nicht aktiv vom Kunden anwählbar, sondern wird im Hintergrund von Trade Republic nur freigeschaltet, wenn es ein Problem im Handel mit dem Haupthandelsplatz LS Exchange geben sollte.

Außerbörsliche Handelsplätze:

In Deutschland gibt es neben den elektronischen Börsen und den Parkettbörsen auch noch einen umfangreichen außerbörslichen Handel. Hier werden hauptsächlich Derivate gehandelt, aber es ist auch möglich, alle anderen Wertpapierarten außerbörslich zu handeln.

Smartbroker+ bietet den Handel mit 9 außerbörslichen Handelspartnern an. Mit den meisten können aber ausschließlich Derivate gehandelt werden (nur mit der Baader Bank können Aktien, ETF, Anleihen und Fonds gehandelt werden).

Trade Republic bietet 4 außerbörsliche Handelspartner (Vontobel, HSBC, UBS, Société Générale), mit denen ausschließlich Hebelprodukte gehandelt werden können.

Handelszeiten:

Bei beiden Brokern kann börsentäglich von 7:30 bis 23:00 Uhr gehandelt werden. Bei Trade Republic können außerhalb dieser Uhrzeiten keine Orders aufgegeben werden. Bei Smartbroker+ können außerhalb der Handelszeiten immerhin noch Limitorders aufgegeben werden.

Smartbroker+ vs Trade Republic: Handelbare Wertpapiere

Aktienhandel:

Beide Broker decken im Prinzip das komplette handelbare Aktien-Universum an inländischen und ausländischen Aktien ab. Weil Smartbroker+ auch den Handel an diversen ausländischen Handelsplätzen anbietet, ist der Umfang an verfügbaren ausländischen Titeln noch etwas höher als bei Trade Republic, die nur einen Handelsplatz (LS Exchange) anbieten. Dort werden aber auch tausende von Auslandsaktien in EUR gehandelt.

Ausnahmefall: Schweizer Aktien
Wer gerne Schweizer Aktien handelt, der sollte wissen, dass dies bei Trade Republic nur über ADR’s möglich ist. Aktien mit einer Schweizer ISIN (CH…..) können nur bei Smartbroker+ gehandelt werden (entweder außerbörslich über Baader Bank oder über den Börsenplatz Zürich).

ETP (ETF/ETC/ETN):

In Deutschland sind ca. 2.800 ETP handelbar. Bei Smartbroker+ können alle dieser zugelassenen ETP gehandelt werden (an diversen Handelsplätzen).

Trade Republic bietet im Prinzip auch fast alle zum Handel zugelassenen ETP an. Es gibt aber ein paar Ausnahmen, so kann z.B. der beliebte ETC Xetra-Gold nicht gehandelt werden (auch nicht EUWAX-Gold). Dafür aber natürlich diverse andere Gold-ETC. Eine weitere Ausnahme sind Krypto-ETN, die bei Trade Republic auch nicht gehandelt werden können. Statt dem Trading mit Derivaten bietet der Broker den physischen Kryptohandel mit ca. 50 Währungen an. Dadurch entfällt aber die Möglichkeit, z.B. mit Short-ETN auf den Kursverfall einer Kryptowährung zu setzen.

Anleihen:

Der Handel von Anleihen war in der Vergangenheit den etablierten Brokern vorbehalten, da die Abwicklung des Anleihehandels komplexer ist, als der Handel mit Aktien oder ETF. Im September 2023 hat Trade Republic aber als erster Neobroker den Handel mit Anleihen eingeführt. Mittlerweile können ca. 590 Staats- und Unternehmens-Anleihen gehandelt werden.

Der Clou dabei, es können auch Bruchstücke von Anleihen ab 1€ gehandelt werden. Möglich ist dies , weil Trade Republic eine Banklizenz hat und die Bruchstücke in das eigene Buch aufnehmen kann.

Für professionelle Anleihehändler ist das Angebot aber trotzdem wenig geeignet. Neben dem geringen quantitativen Umfang an handelbaren Anleihen wiegt der Umstand, dass Limitorders bei Trade Republic nur mit 2 Nachkommastellen aufgegeben werden können, im Handel mit Anleihen schwer.

Über Smartbroker+ können seit April 2024 ebenfalls Anleihen gehandelt werden. Diese sind an allen inländischen Handelsplätzen sowie außerbörslich (Baader Bank) handelbar. Smartbroker+ spricht von 40.000 Staats- und Unternehmensanleihen, die gehandelt werden können. Die Konditionen entsprechen dem Aktienhandel. Das bedeutet, dass Anleihen über den Handelsplatz gettex ab 0,00€ gehandelt werden können.

Zertifikate, Optionsscheine:

Smartbroker+ deckt fast das gesamte Spektrum an börslich und außerbörslich handelbaren Derivaten an. Dazu gehören Anlage-Zertifikate und Hebelprodukte wie Knock-Outs, Faktorzertifikate und Optionsscheine. Derivate können entweder mit einem der 6 Premium-Partner zum rabattierten Preis gehandelt werden oder über eine der drei Derivate-Börsen (gettex, EUWAX, Frankfurt).

Trade Republic bietet ebenfalls den Handel mit Derivaten an, jedoch ausschließlich Hebelprodukte von 4 Anbietern Vontobel, HSBC, Société Générale und UBS. Anlage-Zertifikate (z.B. Discount- und Bonuszertifikate) werden dagegen nicht zum Handel angeboten.

Sog. 871m-Produkte, also Hebelprodukte auf US-Unternehmen, bietet bisher nur Trade Republic an. Bei Smartbroker+ sind diese angekündigt.

wikifolios:

Den Handel mit den beliebten wikifolios bietet nur Smartbroker+ an (über die Börse Stuttgart EUWAX).

Physisches Gold:

Hatte der alte Smartbroker angeboten, der neue “Smartbroker+” bietet dies nicht mehr an. Bei beiden Brokern können aber diverse Gold-ETC gehandelt werden. Das beliebte Xetra-Gold ist aber nur bei Smartbroker+ handelbar.

Eurex, Differenzkontrakte & Forex:

Bei keinem der beiden Anbieter handelbar, was aber für die meisten Kunden auch nicht relevant ist.

Kryptohandel:

Über Trade Republic können aktuell 52 Kryptowährungen gehandelt werden. Die Währungen werden in einem Wallet des Handelspartners verwahrt. Eine Auslieferung der Kryptowährungen ist nicht möglich. Auf sämtliche der handelbaren Kryptowährungen kann auch ein Sparplan abgeschlossen werden (ab 1€ Mindestsparrate). Sparpläne werden gebührenfrei ausgeführt, der normale Handel kostet 1€ pro Trade zzgl. Spread. Der Spread liegt ungefähr bei 2,00% und ist damit relativ teuer.

Auch bei Smartbroker+ gibt es seit Anfang Oktober 2024 einen Kryptohandel (25 Coins). Dieser funktioniert ähnlich wie bei Trade Republic, was bedeutet, dass die Coins in einer externen Wallet verwahrt und nicht ausgeliefert werden können. Der Handel ist ab einem Mindestordervolumen gebührenfrei (nur Spread), unterhalb von 500€ Ordervolumen fällt ein Mindermengenzuschlag von 1€ pro Trade an. Der Spread liegt bei 1,80%.

Sparpläne

ETP-Sparpläne:

Sparpläne sind die große Stärke von Trade Republic. So gut wie alle handelbaren ETF/ETC werden auch als Sparplan angeboten (ca. 2.520). Die kleinste Sparplanrate beträgt nur 1€.

Die Sparplanraten können entweder vom Guthaben des Verrechnungskontos oder per Lastschrift von einem externen Konto eingezogen werden. Sparpläne können bei Trade Republic entweder wöchentlich , 14-tägig, monatlich oder quartalsweise ausgeführt werden. Außerdem entweder am 4. eines Monats oder in der Mitte des Monats (am 16.). Die Ausführung erfolgt an der LS Exchange über den Tag verteilt (aber zu Xetra-Handelszeiten).

Bei unseren Tests wurden die Sparpläne zu sehr passenden Uhrzeiten ausgeführt. Ein Sparplan auf den beliebten MSCI World ETF wurde also nach 15:30 Uhr ausgeführt. Dies ist aus Kurssicht vorteilhaft, weil die US-Börsen um diese Uhrzeit den Handel eröffnen und ETF wie der MSCI World von US-Unternehmen dominiert werden. Der Kurs des MSCI World wird also nach 15:30 Uhr in der Regel kleinere Spreads haben, als vor dieser Uhrzeit.

Smartbroker+ bietet immerhin auch 1.110 ETF/ETC als Sparplan an. Die kleinste Sparrate beträgt ebenfalls 1€. Sparpläne können monatlich, Zweimonatlich, Vierteljährlich und Halbjährlich ausgeführt werden. Als Ausführungstag kann zwischen dem 3. oder dem 18. eines Monats gewählt werden. Die Ausführung erfolgt an gettex um 9:15 Uhr, was insbesondere für amerikanisch dominierte Indizes nicht ideal ist. Sparpläne auf US-Aktien werden dagegen um 15:45 Uhr ausgeführt.

Bisher können die Sparplanraten nur vom Guthaben auf dem Smartbroker+ Verrechnungskonto verwendet werden. Die Möglichkeit, die Rate von einem externen Konto (z.B. Referenzkonto) einzuziehen, fehlt bislang.

Aktien-Sparpläne

Hier sind beide Broker ähnlich gut aufgestellt. Bei Trade Republic werden ca. 2.800 Aktien als Sparplan angeboten. Bei Smartbroker+ werden 2.500 Aktien als Sparplan angeboten. Die Mindestsparrate beträgt bei beiden Brokern 1€. Die Ausführung der Aktien-Sparpläne erfolgt grundsätzlich gebührenfrei.

Fonds-Sparpläne

Dies ist eine Domäne von Smartbroker+. Über den Broker können ca. 700 Investment-Sparpläne abgeschlossen werden. Die Sparrate beträgt hier 25€ pro Ausführung und die Ausführung erfolgt direkt bei der Fondsgesellschaft. Die sonst üblichen Provisionen entfallen hier komplett.

Krypto-Sparpläne

Bietet Trade Republic für 52 digitale Währungen an. Die Mindestsparrate beträgt hier ebenfalls nur 1€.
Bei Smartbroker+ können bisher lediglich Krypto-ETN bespart werden.

Smartbroker+ vs Trade Republic: Sicherheit

Einlagensicherung

Smartbroker verfügt über keine eigene Bank-Lizenz, hinter dem Angebot von Smartbroker+ steht die Baader Bank AG, bei der die Verrechnungskonten geführt werden und die die Wertpapierabwicklung übernimmt. Über die Baader Bank AG sind Smartbroker-Kundeneinlagen zunächst einmal mit der gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000€ pro Kunde abgesichert. Zudem ist die Baader Bank freiwilliges Mitglied im Sicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Privatbanken. Wie hoch die Einlagen darüber abgesichert sind, entscheidet die Bilanzsumme des versicherten Mitgliedsunternehmens. Sie sind jedoch in jedem Fall mit mind. 750.000€ pro Kunden abgesichert.

Trade Republic hat eine eigene Bank-Lizenz. Die Kontoführung erfolgt aber über einen Bank-Partner. Zur Auswahl stehen hier die solarisBank, Deutsche Bank, JP Morgan und Citi (Irland). Der Bank-Partner kann vom Kunden nicht aktiv ausgewählt werden, ist aber im Konto unter “Verrechnungskonto” einzusehen.

Grundsätzlich gilt die gesetzliche Mindestsicherung von bis zu 100.000€ pro Trade Republic-Kunde.

Trade Republic verzinst die Kundengelder auf dem Verrechnungskonto mit 3,25% p.a. (variabel). Außerdem gibt es optional eine praktische Debitkarte, mit der man ein Saveback von 1,00% erhält (allerdings ist das Saveback gedeckelt auf 15€ pro Monat).

Absicherung Handels-Frontend

Sehr gut umgesetzt ist der Zugriff auf die Trading-App von Trade Republic. Diese öffnet sich in Sekundenschnelle einfach mit FaceID bzw. TouchID (bei älteren Geräten). Das Webtrading ist dagegen über eine Mobilfunknummer, PIN und zusätzlich eine SMS-TAN abgesichert und damit etwas umständlich im Login.

Der Zugang zum Webtrading von Smartbroker+ ist neben der Kombination aus Mailadresse und PIN über die 2-Faktor-Authentifizierung über die eigene App geschützt. Die App wiederum kann mit FaceID/TouchID bedient werden.

Steuern & Sonstige

Die steuerlichen Aspekte sind bei beiden Anbietern weitestgehend gleich. Beide führen vollautomatisch die Abgeltungsteuer (und ggf. Kirchensteuer) an das zuständige Finanzamt ab. Zudem kann ein Freistellungsauftrag eingereicht werden.

Dadurch, dass die Smartbroker-Kontoführung bei der Baader Bank liegt, ist zu beachten, dass diese auch für Scalable Broker, finanzen.net zero und Traders Place die kontoführende Bank ist. Wenn ein Kunde also bei mehreren dieser Broker ein Depot führt, dann kann der Freistellungsauftrag nur 1x gestellt werden.

Sämtliche Broker stellen aber eine Jahressteuerbescheinigung zur Verfügung, die im Rahmen der Einkommensteuererklärung eingereicht werden kann.

Smartbroker vs Trade Republic: Fazit

Trade Republic ist unser Testsieger!

Die Gründe liegen in der überdurchschnittlich gut zu bedienenden App sowie aufgrund es einfachen Preismodells von 1€ pro Trade. Auch für Aktien- oder ETF-Sparpläne gibt es derzeit keinen besseren Broker.

Wer viel mit Wertpapieren handelt und hier auch kleine Kursunterschiede für sein Trading nutzt, der sollte sich aber einen anderen Broker als Trade Republic suchen. Die Limitierung auf nur 1 Handelsplatz wiegt in diesem Fall zu stark.

Ob das dann aber unbedingt Smartbroker+ sein muss, bleibt dahin gestellt. Wir empfehlen hier eher einen Allround-Broker wie Flatex, der ebenfalls günstige Konditionen bietet, aber dafür seit Jahren bewährte Handelsprozesse und einen guten Service.

Wer es noch genauer wissen möchte, der findet noch mehr Infos in unseren Erfahrungsberichten:

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