Einige bekannte US-Marken, wie bspw. Pinterest, Weber Grill oder Robinhood sind nicht an deutschen Börsen handelbar. Woran liegt das und gibt es Alternativen?
Damit eine Aktie in Deutschland handelbar ist, muss die ausländische Firma aus regulatorischen Gründen über eine so genannte LEI-Nummer ( = Legal Entity Identifier) verfügen, damit diese an einer inländischen Börse gelistet werden kann. Die Beantragung einer LEI ist online schnell erledigt und kostet nur ca. 30€ p.a.
Insofern ist es schon extrem verwunderlich, warum bspw. bekannte US-Marken wie Pinterest, Weber Grill oder auch der bekannte US-Broker Robinhood Inc. keine LEI beantragt haben und somit nicht über inländische Börsen gehandelt werden können.
Alternative 1: außerbörslicher Handel
Glück haben Kunden, deren Broker auch den außerbörslichen Aktienhandel z.B. über die Société Générale anbieten. Da es sich hierbei nicht um börslichen Handel handelt, ist ein Handel über diesen Handelspartner und auch in Euro möglich. Die einzige Bedingung ist, dass die gewünschte Aktie beim deutschen Zentralverwahrer Clearstream verwahrt werden kann. Dies ist aber in der Regel bei bekannten Aktien immer gegeben.
Hier mal ein Screenshot vom Webtrading der onvista-bank, die die Société Générale als Handelspartner angeschlossen hat: hier kann z.B. die Pinterest-Aktie entweder über die Soc.Gen. (OTC) oder börslich direkt in den USA gehandelt werden.
Alternative 2: Handel über US-Börsen
Natürlich kann jede US-Aktie natürlich auch direkt an der jeweiligen US-Heimatbörse in den USA gehandelt werden. Den Handel an Auslandsbörsen bieten einige Broker an, teilweise sogar in Verbindung mit einem USD-Fremdwährungskonto, wenn gewünscht. Die Spreads sind in der Regel in den USA besser, als beim Handel in EUR in Deutschland. Dafür sind die Ordergebühren in vielen Fällen deutlich höher. Einen Test der besten Broker für Auslandsbörsen zeigt, welche Broker den Handel an Auslandsbörsen anbieten und wie die Konditionen dafür sind.
Weiterer Problemfall: Schweizer Aktien
Schweizer Aktien können ebenfalls nicht an deutschen Börsen gehandelt werden. Aber der Grund ist hier nicht die fehlende LEI-Nummer, sondern ein fehlendes Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und der EU. Hier haben wir einen weiterführenden Artikel zu dieser Problematik erstellt.
